Über die bestmögliche Förderung des Ehrenamtes in den Kommunen haben sich 40 Teilnehmer bei einem Workshop des Vereins Rückenwind für Bürgerengagement im Osnabrücker Land Gedanken gemacht. Bei der am 20. Februar in der Katholischen LandvolkHochschule Oesede stattfindenden Veranstaltung ging es sowohl um Grundlagen, als auch um Erfahrungen aus der Praxis.
Mit dem ehrenamtlichen Engagement sei es wie mit der Gesundheit, so Peter Klösener, Vorsitzender des Vereins Rückenwind: „Wie wichtig es ist, merkt man erst, wenn es nicht mehr da ist.“ Die eindrucksvolle Bereitschaft der Menschen, sich
im Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage in den vergangenen Monaten zu engagieren, habe den Wert dieses Einsatzes noch einmal unterstrichen, so Klösener. Das müsse jedoch auch Anlass sein, das Ehrenamt insgesamt in den Blick zu nehmen.
„Jeder Euro, der in das Ehrenamt investiert wird, zahlt sich mehrfach aus“, machte Adalbert Mauerhof, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Niedersachsen, in seinem Impulsreferat deutlich. Immer wieder werde in „Sonntagsreden“ davon gesprochen, Ehrenamt sei der „Kitt der Gesellschaft“ und Kitt diene dazu, etwas zusammenzuhalten. „Warum ist dann aber am Montag nach der Sonntagsrede kein Geld mehr für den Kitt da?“ fragte Mauerhof in die Runde.
Vertreter aus Kommunalpolitik und Verwaltungen der Kommunen im Landkreis Osnabrück sowie Verantwortliche aus verschiedenen Engagementfeldern diskutierten anhand von Praxisbeispielen zur kommunalen Förderung des Ehrenamtes, wie eine möglichst gute Unterstützung aussehen könne. Darauf aufbauend formulierten sie Empfehlungen an die Kommunen.
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass Ehrenamt in der Kommune „Chefsache“ sein müsse. Der Bürgermeister und die gesamte Verwaltung sowie der Rat sollten „dahinter stehen“. Außerdem müsse es einen konkreten Ansprechpartner mit hauptamtlichen Stellenanteilen und ein Budget für die Förderung des Ehrenamtes geben. Es gehe darum, sowohl die existierenden Vereine zu unterstützen und zu vernetzen als auch Initiativen „von unten“ zu beraten.
In einer Kommune müsse zudem deutlich werden, wo sich Interessierte engagieren könnten. Adalbert Mauerhof berichtete von seinen Erfahrungen aus den USA, wo die Einladung zum Engagement gleich auf der Startseite der Homepage einer Kommune ausgesprochen werde. „Das ist bei uns leider nur sehr selten der Fall“, beklagte Mauerhof. Um das Thema Ehrenamt in einem kommunalen Webauftritt zu finden, bedürfe es nicht selten längerer Suchaktionen.
Ein zentrales Anliegen der Teilnehmer nahm Peter Klösener vom Verein Rückenwind in seinem Abschlussresümee auf: „Wir müssen auch im Blick behalten, wie das Ehrenamt über den Einsatz im Zusammenhang mit der Flüchtlingsarbeit hinaus unterstützt wird.“ Die aktuellen Maßnahmen der Kommunen seien auch über diesen Engagementbereich hinaus wichtig und prägend.
Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden an dieser Stelle bald veröffentlicht!
Erste Bilder von der Veranstaltung und der Präsentation der Ergebnisse gibt es hier >>>
Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Klosterkammer Hannover, Programm ehrenWERT