Verein Rückenwind diskutiert Engagementförderung
 
Um die Möglichkeiten der Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements an der Schnittstelle zwischen Erwerbsarbeit und Ruhestand ging es bei einer Diskussionsveranstaltung des Vereins Rückenwind für Bürgerengagement am 17. Oktober in der LandvolkHochschule Oesede.
Der „lange Herbst“ dauere länger als die Zeit der Jugend, machte Peter Klösener, Vorsitzender des Vereins Rückenwind, deutlich. Damit spielte er darauf an, dass Männer nach dem Renteneintritt noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 17 Jahren, Frauen sogar von 21 Jahren hätten. Es gebe bei dieser Altersgruppe ein großes Interesse, diese Zeit zu nutzen und sich ehrenamtlich zu engagieren. Wichtig sei es deshalb, Anknüpfungspunkte zu bieten.
Peter Klösener informierte darüber, dass im Rahmen eines Projektes in Köln Erfahrungen gesammelt wurden, wie Unternehmen als Unterstützer des Ehrenamtes gewonnen werden können. Beispielsweise motivierten die Betriebe ältere Mitarbeiter dazu, sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich zu engagieren. Ein solches Engagement wurde dann zumeist nach dem Eintritt in den Ruhestand fortgeführt.
„Unternehmen müssen merken, was sie von einem solchen Einsatz haben“, machte Klösener deutlich. Modellprojekte hätten gezeigt, dass ehrenamtliches Engagement die kognitive Leistungsfähigkeit erhalte, Weiterbildung für die Engagierten beinhalte und die persönliche Motivation fördere. Das alles habe auch positiven Einfluss auf die Tätigkeit der Betreffenden am Arbeitsplatz und komme letztlich den Unternehmen zugute.
Gabi Linster, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Rückenwind, stellte den Zuhörern zudem einen neuen Zugang für Ältere zum ehrenamtlichen Engagement vor. Sogenannte „Netzwerke zwischen Arbeit und Ruhestand“ (ZWAR-Netzwerke), die es in Nordrhein-Westfalen bereits in über 60 Kommunen gebe, richten sich an Menschen ab 55 Jahren. „Es geht darum, gemeinsam und in Eigenregie die Freizeit sinnvoll gestalten“, so Linster.
Ohne vorgegebene Struktur oder Hierarchie treffe man sich vor Ort als Basisgruppe und erhalte eine Starthilfe bei der Selbstorganisation. Man plane und verabrede sich zu Aktivitäten und Projekten. Dabei gebe es eine Vielzahl von Initiativen im Bereich des ehrenamtlichen Engagements. Beispielsweise engagiere man sich in der Nachbarschaftshilfe, bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen oder in der Seniorenvertretung, hob Gabi Linster hervor.
Der Verein Rückenwind will sowohl die Initiierung von ZWAR-Netzwerken als auch die Ansprache von Unternehmen zur Förderung des Ehrenamtes in der Region Osnabrück in den nächsten Monaten in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten stellen.
 
   
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