Was planen die Parteien zur Unterstützung des Ehrenamtes im Land Niedersachsen? Das stand im Zentrum der Veranstaltung des Vereins Rückenwind am 8. September in der KLVHS Oesede.
Rund 40 Teilnehmer*innen waren der Einladung zur Diskussion mit Kandidierenden für die Niedersächsische Landtagswahl gefolgt. Einleitend stellte Peter Klösener die Ergebnisse einer Umfrage des Vereins Rückenwind zu aktuellen Herausforderungen im ehrenamtlichen Engagement unter Vereinen im Osnabrücker Land vor.
Demnach verfügt etwa ein Drittel der Befragten nicht über angemessene Räume für Vorstandsarbeit und Versammlungen. Über ausreichend finanzielle Mittel verfügen 50 Prozent. Besonders bei kleinen und großen Vereinen ist der Anteil noch niedriger. Bewährte Kooperationen gibt es bei 70 Prozent der Befragten – bei kleinen Vereinen nur bei 50 Prozent. 68 Prozent beklagen eine zu geringe Wertschätzung.
Ergänzend gab Adalbert Mauerhof vom Vorstand der LAGFA einen Einblick in die Empfehlungen der Enquetekommission. Dort wurde u.a. eine Curriculare Verankerung des Ehrenamts in Schulen und Kitas durch Projekte, Kooperationen, Partnerschaften und verbesserte Vernetzung gefordert. Zudem sei es angezeigt, Qualifikationsmaßnahmen verschiedener Art und eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie/Beruf zu fördern. Besonders herausgestellt wurde auch die Bedeutung der Unterstützung von Ehrenamtlichen durch Hauptamtliche zur Bewältigung der Bürokratie und Formalien.
In der Diskussion mit Gerhard W. Barmeier (FDP), Petra Funke (B90/Die Grünen), Jonas Pohlmann (CDU) und Julian Symanzik (SPD) waren sich die Kandidierenden darin einig, dass vom Land die Bereitstellung von Räumlichkeiten in den Kommunen finanziell unterstützt werden sollte. Darüber hinaus sei es angezeigt, Netzwerke für Beratung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements zu schaffen und zu stabilisieren, wobei die Form und die Fragen nach Haupt- und Ehrenamt recht offenblieben.
Auch Vereinfachungen bei der Antragstellung für Fördermittel sowie bei Fragen des Datenschutzes wollen alle in den Blick nehmen. Zudem solle die Wertschätzung des Ehrenamtes grundsätzlich verbessert werden. Beispielhaft wurden Vergünstigungen bei Einkäufen und im ÖPNV, Rentenpunkte für das Engagement sowie Anerkennung im Studium und in der Ausbildung benannt.